»Als die Götter Menschen waren« von Amir Gudarzi zu den Autor:innentheatertagen in Berlin eingeladen

NTM-Produktion in der Regie von FX Mayr im Juni beim Festival am Deutschen Theater Berlin zu Gast

Die Autor:innentheatertageam Deutschen Theater zählen zu den wichtigsten deutschen Festivals für zeitgenössische Dramatik. Bei einem Pressegespräch wurde heute in Berlin das Programm für die diesjährige Ausgabe bekanntgegeben. Mit dabei ist auch die NTM-Produktion »Als die Götter Menschen waren« von Amir Gudarzi, dem aktuellen Hausautor des Nationaltheaters Mannheim. »Als die Götter Menschen waren« feierte im Januar in der Regie von FX Mayr Uraufführung im Studio Werkhaus des Nationaltheaters.

Christian Holtzhauer (Schauspielintendant am Nationaltheater Mannheim): »Unser Hausautor Amir Gudarzi verhandelt in seinem virtuos komponierten und zugleich hochpolitischen Text auf drei Zeitebenen das Verhältnis von Unterdrückung und Religion, gibt marginalisierten Gruppen eine Stimme und fragt, wie die Geschichten, die wir uns erzählen, unser Weltbild formen. Mit FX Mayr haben wir einen Regisseur gefunden, der dieses philosophische Schauspiel mit hohem Sprach- und Formbewusstsein und einer gehörigen Portion Humor auf die Bühne gebracht hat. Wir freuen uns sehr über die Einladung zu den Autor:innentheatertagen und die damit verbundene Anerkennung für Amir Gudarzi, seinen Text, die Inszenierung und das gesamte Produktionsteam.«

»Als die Götter Menschen waren« wird am Nationaltheater das nächste Mal am Dienstag, 28. Mai um 20.00 Uhr im Studio Werkhaus gezeigt, inklusive einer Kurzeinführung um 19.30 Uhr und eines Nachgesprächs mit dem Autor Amir Gudarzi im Anschluss an die Vorstellung. Es gibt noch Karten.

Zum Stück
Der vielfach ausgezeichnete Autor und Dramatiker Amir Gudarzi verknüpft in »Als die Götter Menschen waren« Geschichte mit Gegenwart, stellt Zusammenhänge her zwischen Mythen und gegenwärtigen Migrationsdebatten und bindet regionale Details in komplexe globale Zusammenhänge ein. Ausgangspunkt seiner Geschichte ist eine der ältesten Überlieferungen überhaupt: Als die Götter Menschen waren, so beginnt ein mesopotamischer Mythos, musste die Erde in harter Arbeit erst noch geformt werden. Den Gottheiten wurde das beschwerlich und sie erschufen die Menschen, damit diese fortan für sie schufteten. Aber ihre Geschöpfe wurden ihnen bald zur Last. Sie waren laut, nervig und raubten ihnen mit ihrem Geschrei den Schlaf, weshalb die Allmächtigen versuchten, sie mit Plagen, Sintflut und Sterblichkeit zum Schweigen zu bringen. Amir Gudarzi verfolgt die Wirkungsgeschichte dieses fast 4000 Jahre alten Epos‘ bis in unsere Zeit – und bis in eine ferne Zukunft, wo die Erb*innen Elon Musks kopfschüttelnd die Überreste der heutigen Kultur zu entschlüsseln versuchen. Schlaglichtartig entfaltet Gudarzi ein komplexes Netz aus Verweisen auf die politischen Zustände im Irak und in Syrien, die Auswirkungen von Covid 19, die Zerstörung der Natur, Überflutungen und das Erdbeben in den kurdischen Gebieten der Türkei als neuzeitliche »göttliche Plagen«. Thematisch knüpft Gudarzi mit seinem Auftragswerk für das Nationaltheater Mannheim damit auch an seinen von der Kritik gefeierten Roman »Das Ende ist nah« an.

Der Aufenthalt des Hausautors Amir Gudarzi wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V.
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