Die Eröffnung der Oper am Luisenpark, der Hauptersatzspielstätte der Opernsparte während der fünfjährigen Generalsanierung des Spielhauses am Goetheplatz, ist durch die Insolvenz des Totalunternehmers metron Vilshofen GmbH auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Nachricht ist sowohl für das Nationaltheater als auch für das Publikum eine Katastrophe, keine Frage. Äußerst nachvollziehbar ist es daher, dass uns derzeit viele Anfragen erreichen, wie es zu dieser Situation kommen konnte – und wie es nun weitergeht.
Deshalb möchten wir an dieser Stelle einen Blick zurück auf den Entscheidungsprozess für diese Form der Operninterimsspielstätte werfen. Und gleichzeitig trotz aller Widrigkeiten einen optimistischen Blick nach vorne werfen. Denn eines ist klar: Egal, wann die Oper am Luisenpark eröffnen wird, es wird weiterhin fantastische Opernabende in Mannheim geben!
Deshalb möchten wir an dieser Stelle einen Blick zurück auf den Entscheidungsprozess für diese Form der Operninterimsspielstätte werfen. Und gleichzeitig trotz aller Widrigkeiten einen optimistischen Blick nach vorne werfen. Denn eines ist klar: Egal, wann die Oper am Luisenpark eröffnen wird, es wird weiterhin fantastische Opernabende in Mannheim geben!
Die Suche nach den Ersatzbühnen für das Nationaltheater begann bereits im Jahr 2018. Für die Schauspielsparte wurde sehr früh das Alte Kino auf Franklin gefunden. Die Suche nach einer geeigneten Ersatzbühne für die Oper hingegen gestaltete sich aufgrund der weitaus komplexeren Anforderungen, die Oper an einen Bühnenraum stellt, deutlich schwieriger. Aber auch die Standortsuche mit einer guten Erreichbarkeit aus der Innenstadt sowie eine kurzfristige bauliche Umsetzbarkeit gestalteten die Suche äußerst schwierig und grenzten das Feld der Möglichkeiten stark ein.
Lange Zeit war die Opéra des Nations aus Genf, ein mobiler Opernsaal aus Holz, Favorit für eine Ersatzopernbühne. Nach einem intensiven Prüfprozess musste diese Option jedoch aufgrund von beim Abbau festgestellten Konstruktionsmängeln und aus Brandschutzgründen verworfen werden. Weitere im Anschluss geprüfte Alternativen – vom Umbau verschiedener Bestandsgebäude bis hin zu diversen Zeltlösungen – konnten aufgrund unterschiedlicher Probleme ebenfalls nicht weiterverfolgt werden.
Als beste Option kristallisierte sich der Bau eines eigenen temporären Opernhauses heraus und im April 2021 stimmte auch der Gemeinderat der Stadt Mannheim diesem Neubau zu. Der Name für das neue Haus war schnell gesetzt: Die Oper am Luisenpark, kurz OPAL, sollte auf dem Oktoberfestplatz am Luisenpark errichtet werden.
Nach einer vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung des Bauprojekts wurde im August 2021 schließlich die Firma metron Vilshofen GmbH als Totalunternehmer beauftragt – ein erfahrenes und renommiertes Messebauunternehmen, das durch seine überzeugende Planung eine Eröffnung der neuen Opernbühne im Dezember 2022 versprach.
Ein sportlicher Zeitplan, der bereits im September 2022 aufgrund der weltweiten Lieferschwierigkeiten um vier Monate in den April 2023 verschoben werden musste. Am 30. November 2022 teilte die metron Vilshofen GmbH dem Nationaltheater dann mit, dass sie einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat. Das Unternehmen konnte die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges nicht weiter kompensieren.
Diese Nachricht traf das Nationaltheater hart – bedeutete sie doch einen Baustopp auf ungewisse Zeit, da der Insolvenzantrag einen langwierigen Prozess in Gang setzt, auf den das Nationaltheater ebenso wie auf die Entscheidungen des eingesetzten Insolvenzverwalters keinen Einfluss hat.
Wann und in welcher Form es bei der Oper am Luisenpark also weitergeht, ist aktuell unklar und vom Verlauf des Insolvenzverfahrens abhängig, das zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Textes noch nicht begonnen hat.
Die Leitung der Opernsparte um Intendant Albrecht Puhlmann hat deshalb schnellstmöglich nach einer Spielstätte gesucht, in welcher die für die restliche Spielzeit 2022.23 geplanten Premieren auf die Bühne gebracht werden können. Erfreulicherweise konnte hierfür die Alte Schildkrötfabrik in Mannheim-Neckarau gewonnen werden, die bereits von der Tanzsparte mit dem Chopin Abend »Крик« als besonderer Bühnenraum erprobt wurde. Denn auch wenn dort keine große Oper möglich ist, bietet der Raum ein einzigartiges Ambiente für intimes und spannendes Musiktheater in kleinerer Besetzung.
Das Publikum kann sich somit in dieser Spielzeit in der Alten Schildkrötfabrik auf die Premieren von Henry Purcells Oper »Dido and Aeneas«, Peter Maxwell Davies Kammeroper »The Lighthouse« und Jerry Bocks Musical »Anatevka« freuen.
Lange Zeit war die Opéra des Nations aus Genf, ein mobiler Opernsaal aus Holz, Favorit für eine Ersatzopernbühne. Nach einem intensiven Prüfprozess musste diese Option jedoch aufgrund von beim Abbau festgestellten Konstruktionsmängeln und aus Brandschutzgründen verworfen werden. Weitere im Anschluss geprüfte Alternativen – vom Umbau verschiedener Bestandsgebäude bis hin zu diversen Zeltlösungen – konnten aufgrund unterschiedlicher Probleme ebenfalls nicht weiterverfolgt werden.
Als beste Option kristallisierte sich der Bau eines eigenen temporären Opernhauses heraus und im April 2021 stimmte auch der Gemeinderat der Stadt Mannheim diesem Neubau zu. Der Name für das neue Haus war schnell gesetzt: Die Oper am Luisenpark, kurz OPAL, sollte auf dem Oktoberfestplatz am Luisenpark errichtet werden.
Nach einer vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung des Bauprojekts wurde im August 2021 schließlich die Firma metron Vilshofen GmbH als Totalunternehmer beauftragt – ein erfahrenes und renommiertes Messebauunternehmen, das durch seine überzeugende Planung eine Eröffnung der neuen Opernbühne im Dezember 2022 versprach.
Ein sportlicher Zeitplan, der bereits im September 2022 aufgrund der weltweiten Lieferschwierigkeiten um vier Monate in den April 2023 verschoben werden musste. Am 30. November 2022 teilte die metron Vilshofen GmbH dem Nationaltheater dann mit, dass sie einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat. Das Unternehmen konnte die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges nicht weiter kompensieren.
Diese Nachricht traf das Nationaltheater hart – bedeutete sie doch einen Baustopp auf ungewisse Zeit, da der Insolvenzantrag einen langwierigen Prozess in Gang setzt, auf den das Nationaltheater ebenso wie auf die Entscheidungen des eingesetzten Insolvenzverwalters keinen Einfluss hat.
Wann und in welcher Form es bei der Oper am Luisenpark also weitergeht, ist aktuell unklar und vom Verlauf des Insolvenzverfahrens abhängig, das zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Textes noch nicht begonnen hat.
Die Leitung der Opernsparte um Intendant Albrecht Puhlmann hat deshalb schnellstmöglich nach einer Spielstätte gesucht, in welcher die für die restliche Spielzeit 2022.23 geplanten Premieren auf die Bühne gebracht werden können. Erfreulicherweise konnte hierfür die Alte Schildkrötfabrik in Mannheim-Neckarau gewonnen werden, die bereits von der Tanzsparte mit dem Chopin Abend »Крик« als besonderer Bühnenraum erprobt wurde. Denn auch wenn dort keine große Oper möglich ist, bietet der Raum ein einzigartiges Ambiente für intimes und spannendes Musiktheater in kleinerer Besetzung.
Das Publikum kann sich somit in dieser Spielzeit in der Alten Schildkrötfabrik auf die Premieren von Henry Purcells Oper »Dido and Aeneas«, Peter Maxwell Davies Kammeroper »The Lighthouse« und Jerry Bocks Musical »Anatevka« freuen.
Veröffentlicht im Theatermagazin Februar 2023
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