Ein Winter voller Galas und Konzerte

Opernintendant Albrecht Puhlmann zur Verschiebung der Eröffnung der Oper am Luisenpark und zu dem alternativen Programm im Winter.
Blick auf die Baustelle OPAL
Oper am Luisenpark Foto: Maximilian Borchard

Die Oper am Luisenpark (OPAL) kann nicht wie geplant im Dezember, sondern voraussichtlich erst im Frühjahr 2023 eröffnen. Was bedeutet das für die Planungen in der Opernsparte?

Albrecht Puhlmann: Wir bedauern sehr, dass wir die Oper am Luisenpark aufgrund von Verzögerungen bei den Zulieferern, bedingt durch Pandemie und Krieg, nicht wie geplant eröffnen können. Bis es hoffentlich im Frühjahr dann soweit ist, fehlt uns abgesehen vom Pfalzbau Ludwigshafen, wo wir im Januar wie geplant Meyerbeers »Die Hugenotten« zur Premiere bringen, nun ein Ort, an dem wir große Opern szenisch auf die Bühne bringen können.

Was bedeutet das für das Programm?

AP: Das Musiktheaterprojekt »CRÉATIONS Schöpfungsgeschichten«, das für die Eröffnung geplant war, soll weiterhin die erste Premiere in unserem neuen Zuhause werden. Der Abend ist als Feier der Oper, als Feier des Theaters konzipiert – ein Bilderbogen durch die Musikgeschichte – und deshalb ganz hervorragend geeignet, um die Spielstätte einzuweihen.
Der legendäre Mannheimer »Parsifal« wird in dieser Spielzeit leider eine Pause einlegen müssen und soll 2024 – dann im OPAL – auf die Bühne zurückkehren.
Verdis »Die Macht des Schicksals« werden wir nun als konzertante Oper im Musensaal im Rosengarten zeigen. Glücklicherweise können wir unser Familienstück »Don Quijote und Sancho Panza« ebenfalls im Musensaal und die Fortsetzung unseres Mozart-Da Ponte-Zyklus mit »Die Hochzeit des Figaro« im Schlosstheater Schwetzingen wie geplant spielen. Es wird also Premieren geben. Trotzdem bleibt eine große Lücke ab Dezember.

Wie wird diese Lücke gefüllt?

AP: Wir haben kurzfristig ein vielfältiges Konzertprogramm an verschiedenen Orten in Mannheim auf die Beine gestellt und freuen uns, die Saisoneröffnungs-Gala in der Baumhainhalle im Luisenpark
im November noch zwei Mal zeigen zu können. Außerdem laden wir das Publikum zu Liederabenden, einem Chorkonzert sowie einem Kinderchorkonzert mit Ausschnitten aus »Hänsel und Gretel« ins Kulturhaus Käfertal ein. Ganz besonders freue ich mich, dass wir die Möglichkeit haben, Ende Dezember und Anfang Januar mit einer neuen »Operettengala« im Musensaal des Rosengartens an mehreren Abenden unser Publikum schwungvoll mit ins neue Jahr neh-men zu können. Auch das haben wir gemeinsam mit Orchester, Sänger*innen und Joachim Goltz als Moderator in kürzester Zeit geplant. Darauf bin ich sehr stolz und ich danke allen Mitarbeiter*innen des Nationaltheaters, die es möglich gemacht haben, dass wir unserem Publikum ein hochwertiges musikalisches Winterprogramm anbieten können.

von Maik Dessauer

Veröffentlicht im Theatermagazin November 2022
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