KUNST UND LEBEN.

Das Schauspielhaus des Nationaltheaters befin­det sich nicht mehr im Originalzustand von 1957. Im Zuge der Generalsanierung sollen Bühne und Zuschauerraum weitgehend in ihren ursprüng­lichen Zustand zurückversetzt werden. Davon werden nicht nur Optik und Akustik profitieren, es bietet sich die Gelegenheit, ein als sensationelles Novum gefeiertes Element zu restaurieren: das Schauspielfoyer.
Das Schauspielhaus des NTM war der erste – und lange Zeit einzige – Theaterraum in Deutschland, dessen Zuschauerraum durch eine große Fenster­front mit der Außenwelt verbunden war.
Diese Fensterfront war sinn­fälliges Zeichen der vom Archi­tekten angestrebten Offenheit und Durchlässigkeit, der Auflö­sung des Gegensatzes zwischen Kunst und Leben, zwischen Theater und Stadtgesellschaft. Aufgrund des chronischen Platzmangels wurde das ehe­malige Schauspielfoyer zu einem Lagerraum für Technik und Bühnenbildelemente um­funktioniert.
Die finanzielle Unterstützung Dritter ermöglicht die Wiederein­richtung des Foyers und gibt dem Schauspielhaus und dem Thea­terpublikum damit sein Fenster zur Stadt zurück.
Durch den Einbau einer akusti­schen Abtrennung zum eigent­lichen Zuschauerraum wird dieser magische Ort, der nicht nur als Foyer, sondern auch für Sonderveranstaltungen wie Ge­spräche und Lesungen genutzt werden kann, wiederbelebt.