RAUM UND RUND.

Der Rundhorizont ist eine Projektionswand, die hauptsächlich in größeren Opernhäusern anzutreffen ist. Sie reicht vom Bühnenboden bis unter den Rollenboden und läuft in einem Schienensystem in einem Halbrund um den ganzen Bühnenbereich. Im Lagerzustand ist die Leinwand auf einer Rolle, dem sogenannten Wickelkonus, aufgerollt. Als Teil des Bühnenbildes ist er relevant für die Beleuchtungen und wird durch verschiedene Lichtstimmungen „zum Leben erweckt“.
Auch im Opernhaus am Goetheplatz ist er seit Jahrzehnten ein relevantes Bühnenelement und dort fest installiert. In der bekannten Mannheimer-Repertoire Inszenierung von Richard Wagners »Parsifal«, die seit den 60er Jahren in Mannheim aufgeführt wird, Meisterwerk und ein Stück gelebte Theatergeschichte ist, ist der Rundhorizont das zentrale Element der Kulisse. Der „Mannheimer Parsifal“ in der Regie von Hans Schüler ist im gesamten Bundesland – und darüber hinaus – bekannt und geschätzt und gilt als die wohl älteste Opernproduktion im Repertoire deutschlandweit.
Im Zuge der Generalsanierung kann Dank der Finanzierung Dritter die Oper des Nationaltheaters einen neuen Rundhorizont anfertigen lassen. So sind nicht nicht nur technische wie künstlerische Freiheit für Neuproduktionen im sanierten Opernhaus, sondern auch der Erhalt des »Parsifal« gesichert.