Woyzeck
von Georg Büchner
Der Soldat Woyzeck hetzt durch sein Leben: Militärischer Drill, Untersuchungen beim Doktor, den Hauptmann rasieren, Dienst – und wieder von vorne. Seine Partnerin Marie und das gemeinsame Kind sehen ihn nur selten und wenn, dann mit Schweiß auf der Stirn. Die Fremdbestimmung zerrt an Woyzeck und greift seinen Körper und Verstand an. Er entwickelt Wahnvorstellungen, die Realität entgleitet ihm und Woyzeck rastet aus. Georg Büchners Fragment gebliebenes Stück ist inspiriert von Mordprozessen aus der Gegenwart des Autors. Schreibend legt der Sozialrevolutionär Büchner Widerspruch gegen die ausschließlich moralische Verurteilung der Täter ein, versucht, ihre Lebensumstände zu rekonstruieren und ihre Beweggründe zu verstehen. Woyzeck ist schuldig – aber ist er auch schuldfähig? Und welchen Anteil hat die Gesellschaft an seinem Verbrechen? Regisseur Branko Janack und das Ensemble nehmen sich des Textes im Heute an und blicken auf die Machtverhältnisse und Beziehungen der Figuren zueinander – und auf den Woyzeck-Wahn, der uns in Zeiten grassierender Verschwörungserzählung aktueller erscheint als je.
Am 13.05.2023 wird bei dieser Produktion eine deutschsprachige Live-Audiodeskription mit vorheriger Bühnentastführung angeboten. Weitere Informationen finden Sie hier.
Hinweise:
- In einzelnen Szenen der Inszenierung wird grelles Licht und laute Musik eingesetzt.
- In einzelnen Szenen gibt es stilisierte Darstellungen von körperlicher Gewalt.
Besetzung
Pressestimmen
»Hervorragend die mitreißende Spielfreude des Ensembles, von Christoph Bornmüllers immer explosiver agierendem Woyzeck und Verena Josts eher unschuldig als triebhaft sinnlicher Marie, über den raubtierhaft eleganten Tambourmajor von Leonard Burkhardt, Arash Nayebbandis herrlich überkandidelten Doktor und Ragna Pitoll als blasierte Frau Hauptmann bis zu Eddie Irle in der Rolle von Woyzecks gutmütigem Freund Andres sowie Omar Shaker als Marktschreier und Märchen erzählender Narr.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 26.10.2022)
»Nachdenktheater, das […] im Studio Werkhaus einerseits unverstellt, ja unbefangen daherkommt, andererseits aber in der stringenten Personenführung sehr viel Tiefgang erfährt.« (Mannheimer Morgen, 22.10.2022)
»Klug, spannend und voller Ironie.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 26.10.2022)
»Beeindruckende „Woyzeck“-Inszenierung von Branko Janack.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 26.10.2022)
»Spannende, zeitgemäße Einrichtung eines Klassikers, die sehenswert ist.« (Die Rheinpfalz, 22.10.2022)
»Christoph Bornmüller spielt diesen Soldaten Woyzeck […] in all seinen Facetten.« (Die Rheinpfalz, 22.10.2022)
»Die Figuren werden differenziert gezeichnet und entwickeln dadurch starke Eigendynamik.« (Mannheimer Morgen, 22.10.2022)
»Alle Akteure meistern den rasanten Wechsel zwischen Büchners Originalsprache und den Einsprengseln heutigen Straßenjargons bruchlos.« (Die Rheinpfalz, 22.10.2022)
»Wie man das Drama gerade einem jüngeren Theaterpublikum packend vermitteln kann, zeigt die Inszenierung von Branko Janack.« (Die Rheinpfalz, 22.10.2022)
»Für Atmosphäre sorgen die farbigen Lichtwechsel (Ronny Bergmann) im strengen Bühnenbild aus eisernem Gestänge, bestückt mit langen Neonstäben (Cleo Niemeyer-Nasser), und Max Nüblings Soundtrack, der das Toben in Woyzecks Kopf musikalisch machtvoll untermalt.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 26.10.2022)
Sa, 10.06.2023, 19:00 Uhr
Di, 18.07.2023, 19:30 Uhr