Möllner Rede im Exil

Am 23.11.1992 wurden in Mölln zwei rassistische Brandanschläge verübt, bei denen Ayşe Yılmaz, Yeliz Arslan und Bahide Arslan ermordet wurden. In Gedenken an sie findet jährlich die Möllner Rede im Exil statt. Seit 2013 ist die Rede nicht mehr Teil des »offiziellen« Gedenkens der Stadt Mölln und wird an unterschiedlichen Orten im Exil gehalten. Die von İbrahim Arslan selbst initiierte Veranstaltung rückt die Perspektiven der Betroffenen und Angehörigen in den Mittelpunkt. Damit ist die Möllner Rede im Exil auch eine aktivistische Veranstaltung und ein politisches Statement, das dazu aufruft, die dominante Erinnerungskultur (in Deutschland) kritisch zu reflektieren und aufzuarbeiten.
Das Programm der Veranstaltung umfasst zunächst einen Tanzbeitrag und Impulse zum Pogrom in Mannheim-Schönau 1992. Zusätzlich zu den Reden und Beiträgen der Familien Arslan und Yılmaz sowie Angehörigen und Betroffenen, spricht in diesem Jahr Şeyda Kurt als Hauptredner*in.
Am Vortag der Möllner Rede im Exil findet der Liederabend »Als wäre es gestern gewesen« der Regisseurin Ayşe Güvendiren statt. Er ist eine Sammlung liebevoller Erinnerungen an die Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt: ein Abend, der zum kollektiven Gedenken einlädt, ein Akt der Aneignung von Geschichtsschreibung, eine Feier des Lebens und der Zuversicht, trotz allem.

Alle Termine

Aktuell keine Termine.