Raumfahrer

szenische Lesung aus dem Roman von Lukas Rietzschel, Literaturpreisträger »Text & Sprache 2023«, anschließend Gespräch mit dem Autor | Im Rahmen der Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft

»Lukas Rietzschel ist derzeit eine der wichtigsten jungen Stimmen Ostdeutschlands«, schreibt die FAZ. Mit »Raumfahrer« erzählt er so kunstvoll wie spannend die Geschichte zweier Familien von der Nachkriegszeit bis ins Heute. Der Roman handelt von Menschen, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind – und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen. Gleichzeitig entwirft Lukas Rietzschel das nostalgiefreie Portrait einer verlassenen Region im Osten der Republik.

Lukas Rietzschel wurde jüngst für den Literaturpreis Text & Sprache 2023 des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. Anlässlich der Auszeichnung findet im Alten Kino Franklin eine szenische Lesung mit den Ensemblemitgliedern Rahel Weiss und Patrick Schnicke statt. Der Autor selbst wird ebenfalls anwesend sein und mit dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich über sein Werk sprechen.
Lukas Rietzschel
Lukas Rietzschel, geboren 1994 in Räckelwitz, studierte Politikwissenschaften, Germanistik und Kulturmanagement und lebt heute als freier Autor in Görlitz. In seinen Texten beschäftigt er sich mit der Wiedervereinigung Deutschlands und den Transformationsprozessen der Nachwendezeit in der Lausitz. 2018 erschien sein Debütroman »Mit der Faust in die Welt schlagen« bei Ullstein, 2021 das Auftragswerk »Widerstand« als Theater-Film für das Schauspiel Leipzig und im gleichen Jahr sein zweiter Roman »Raumfahrer« bei dtv. Lukas Rietzschel wurde 2019 mit dem Gellert-Preis, 2022 mit dem Sächsischen Literaturpreis und mit dem Literaturpreis Text & Sprache 2023 ausgezeichnet.
Wolfgang Ullrich
Wolfgang Ullrich, geboren 1967 in München, studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Logik/Wissenschaftstheorie und Germanistik. Seit 2015 lebt er als freier Autor in Leipzig, nachdem er von 2006 bis 2015 als Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe gelehrt hat. Er publiziert zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zu bildsoziologischen Themen, digitalen Bildwelten und Konsumtheorie. Zuletzt erschien 2022 »Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie« im Verlag Klaus Wagenbach.
»Mutter, Vater. Für Jan waren sie Raumfahrer. Schwebten in einer Zwischenwelt, ihrem Ausgangspunkt entrissen. Während sie schwebten, hatte sich die Welt schon ein Dutzend Mal weitergedreht. Sie sahen dabei zu, streckten die Hände aus. Versuchten, vor- oder zurückzukommen. Hoch, runter. Aber wo sie sich befanden, gab es keine dieser Richtungen im Raum. Und Jan stand auf der Erde und richtete sein Fernglas auf sie.«

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