Der Staat / Państwo

von Platon | Übersetzung von Olaf Kühl

Dauer 1 Std 45 Min
Sprache auf Altgriechisch, Polnisch und Deutsch mit deutschen Übertiteln
Eine Koproduktion mit dem Juliusz-Słowacki-Theater Krakau
Platon. »Der Staat«. Als Theaterabend.

Erwartet uns eine trockene philosophische Abhandlung? Keinesfalls – stattdessen eine kompromisslose Diskussion zum Thema Gerechtigkeit. Kurz nach den Parlamentswahlen in Polen, die von antideutschen Ressentiments gekennzeichnet waren, kommt es bei dieser Kooperation des Nationaltheaters Mannheim mit einem der erfolgreichsten Theater Polens, dem Juliusz-Słowacki-Theater Krakau, zum deutsch-polnischen Dialog. Der polnische Starregisseur Jan Klata bringt dafür eine hochaktuelle, moderne Interpretation eines der wichtigsten Werke Platons auf die Bühne – in altgriechischer, polnischer und deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln.

In einer Zeit, in der Polen nach einem Machtwechsel um die Wiederherstellung des Rechtsstaates ringt, wird der Charakter der Gerechtigkeit von einem deutsch-polnischen Ensemble unter die Lupe genommen: Ist die Gerechtigkeit einheitlich und unveränderlich, oder bietet sie Raum für Interpretation und Manipulation? Was, wenn sie gewaltsam vereinnahmt und mit Füßen getreten wird? Wer hat das Recht, darüber zu urteilen, was gerecht und was ungerecht ist? Und welchen Stellenwert hat die Gerechtigkeit heute überhaupt noch?

Nach einer erfolgreichen Premiere in Krakau kommt »Der Staat / Państwo« im Rahmen der Thementage »Ostopia« zum 20. Jahrestags der »Osterweiterung« der EU für zwei Vorstellungen nach Mannheim.

Besetzung

Mit
Dominika Bednarczyk, Mateusz Bieryt, Marcin Kalisz, Linda Pöppel, Marcin Sianko, Feliks Szajnert, Karolina Kazoń, Wojciech Dolatowski, Jacek Strama
 
RegieJan Klata
Bühne, Kostüme & LichtMirek Kaczmarek
ChoreografieMaćko Prusak
VideoNatan Berkowicz
DramaturgieOlga Śmiechowicz/Dominika Široká
Pressestimmen
»Klata ist als Regisseur klug genug, daraus kein antikes Weihespiel zu machen. Beherzt lässt er Kostümbildner Mirek Kaczmarek in den großen Farbtopf greifen, schafft mit den grandiosen Videoarbeiten von Natan Berkowicz beeindruckendes Bildertheater mit ästhetischem Sog, lässt sein Ensemble ein Denkerposen-Ballett tanzen und große Choreographien turnen. Da jammere noch einer über tote Sprachen und olle Tragödien.« (Mannheimer Morgen, 25.01.2024)

»Einen gängigen Fehler im zeitgenössischen Umgang mit großen klassischen Literatur- und Bühnenwerken macht Jan Klata indes nicht: Er dekoriert bunt, quirlig und modern, denunziert den wirkmächtigen Stoff aber an keiner Stelle. Er ironisiert nicht, distanziert sich nicht, sondern schärft den Blick auf Höhe und Klugheit dieses Menschheitserbes, ohne ihm denkmalpflegerisch zu huldigen.« (Mannheimer Morgen, 25.01.2024)

»Das Ensemble spielt in akzentfrei und plastisch gesprochenem Altgriechisch, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.« (Mannheimer Morgen, 25.01.2024)

»Wahrscheinlich ist die beste Art, diesem Stück zu begegnen, sich darauf einzulassen. Der Sprache zuzuhören, die rhythmisch und fast musikalisch klingt und in der die acht Schauspieler in ihren paradiesvogelbunten, genderfluiden Kostümen irgendwo zwischen Outdoor, Hippie, Punk und Engel miteinander sprechen und agieren.« (Süddeutsche Zeitung, 22.01.2024)

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