PREISTRÄGER*INNEN »TO THE EDGES«

Preisträger Projekte des Produktions-Wettbewerbs »TO THE EDGES«
für den Mannheimer Sommer 2026
In Vorbereitungen auf den »Mannheimer Sommer« (Do, 18.06. bis So, 28.06.2026) startete die Oper im Juli 2025 den Projekt-Wettbewerb »TO THE EDGES«, der sich an künstlerische Gruppen richtet, die – ausgehend von Mozart – die Grenzen des Musiktheaters erkunden und ortsspezifisch arbeiten wollen. Rund 80 Bewerbungskonzepte wurden eingesendet. Nun wurden von einer fünfköpfigen Expertenjury die vier Preisträger-Teams bekannt gegeben. Insgesamt vier Projekte wurden ausgewählt, die im Rahmen des Mannheimer Sommer 2026 realisiert werden:
Armando Navarro und Charlie Red aus Paris beschäftigen sich mit ihrer Gruppe »teenage god« (†een▲ge gd) auf exzessive Weise mit Musik, Jugendkultur und Religion. Der Mythos von Don Giovanni – dem Verführer, dem Übertreter, dem gefallenen Engel der Oper – verfolgt die Kultur seit Jahrhunderten. »Teenage god« erarbeitet ein ortsspezifisches Musiktheaterritual in der mittlerweile profanierte Mannheimer Friedenskirche, das Mozarts »Don Giovanni« mit dem Werdegang der zeitgenössischen Popikone Justin Bieber überlagert und die Parallelen zwischen klassischem Mythos und Popspektakel, Verführung und Reue, Idol und Untergang aufzeigt.
Mit ihrem immersiven Projekt »LACRIMOSA_V3_final oder this song will play in the credits at the end of the world« konzipieren Lucia Wunsch (Regie) und Bendrik Großterlinden (Musik & Sounddesign) gemeinsam mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Emilia Bongilaj ein atmosphärisches Musiktheater ohne Worte. »Lacrimosa« befasst sich mit W.A. Mozarts unvollendetem Requiem und setzt da an, wo Mozart aufhört – bei den acht Takten des überlieferten Fragments von Lacrimosa. Dabei wird der Ort, ein verlassenes Gebäude, selbst Teil der Erzählung.
Die österreichische Regisseurin Isabella Sedlak wird mit der Ausnahme-Schauspielerin Vidina Popov und dem brasilianisch-israelischen Musiker Thomas Moked Blum an einer politischen Neudeutung Mozarts arbeiten und sein Werk in völlig neue, überraschende und dabei extrem unterhaltsame Kontexte setzen.

Das deutsch-argentinische Regieduo Vöcks de Schwindt wird den Wurzeln ihrer Opernbegeisterung auf den Grund gehen, sich mit den Querverbindungen von Leidenschaft, Begehren, Erinnerung und Biographie auseinandersetzen und dabei insbesondere queere Perspektiven aufzeigen. Sowohl Isabella Sedlaks Projekt als auch die Arbeit von Vöcks de Schwindt sind als mobile, überraschende musiktheatrale Interventionen angelegt.