Ensemble-Portraits

Die neue Portrait-Reihe unserer Ensemble-Mitglieder - holen Sie sich unser Ensemble nach Hause!
Polaroid-Fotografie einer Person mit grauen Haaren auf einem weißen Blatt mit Unterschrift und Text, daneben eine Karte mit der Aufschrift 'DEINS* SEIT 1779'.
Produktfoto
Mit einem exklusiven Polaroid Ihrer Lieblingsdarsteller*in zieht nicht nur ein Unikat, sondern ein ganzes Stück Nationaltheater bei Ihnen ein. Ganz nebenbei unterstützen Sie das NTM, denn die Einnahmen aus dem Polaroid-Verkauf fließen direkt in unsere Generalsanierung!

Der Verkauf der Polaroids startet pünktlich zu Nikolaus am Di, 09.12.2026 für Mitglieder der Freunde und Förderer des Nationaltheaters e.V., sowie unsere Abonnent*innen. Es gilt ein Vorkaufsrecht bis Fr, 19.12.2025 - danach gehen alle übrigen Polaroids in den freien Verkauf.


Preis pro Polaroid (Ein Unikat, ansprechend verpackt und handsigniert): 100,00 €

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Werden Sie Mitglied bei den Freunden & Förderern des Nationaltheaters und machen Sie vom Vorkaufsrecht gebrauch. Neben dem Vorkaufsrecht für die Polaroids, unterstützen Sie mit ihrer Mitgliedschaft das Nationaltheater und erhalten weitere Vorteile wie attraktive Karten-Angebote, exklusive Blicke hinter die Theaterkulissen und Angebote bei Kooperationspartnern.

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Entstehung der Polaroids

Auf der Suche nach dem Ungeschönten
Über Idee und Produktion der neuen Ensemble- Portraitserie
Als ich meinen Kollegen Maximilian Borchardt zum Ende der vorletzten Spielzeit im Juli 2024 verabschiedete, besorgte ich mir eine alte Polaroid SX-70 aus den 1970er Jahren, um letzte gemeinsame Erinnerungsfotos schießen und sofort in der Hand halten zu können. Das Fotografieren mit der Sofortbildkamera war der Ausgangspunkt für die Idee unserer neuen Portraitserie. Das bewusstere Fotografieren, die Haptik der alten Technik und natürlich die Magie des sich langsam entwickelnden Fotos begeisterten mich.
Ein Bildkonzept zu finden, das für alle Sparten gleichermaßen funktioniert, ist nicht einfach. Etwa 75 Personen aus den Ensembles von Oper, Schauspiel, Tanz und Jungem Nationaltheater gilt es einzeln aufzunehmen. Für die aktuelle Portraitstrecke haben wir uns ganz bewusst reduziert: Keine farbigen Hintergründe, keine Kostüme, keine Inszenierung – der Fokus liegt auf den Gesichtern der Abgebildeten. In Zeiten von KI, Fotofiltern und digitaler Perfektion haben wir uns auf die Suche nach dem Ungeschönten, vielleicht sogar dem Authentischen oder Wahren gemacht. Fündig geworden sind wir dabei in der Rückbesinnung auf analoge Fotografie. Konkret: den legendären Großformat-Trennfilm (peel-apart film) Fuji FP-100C45. Der professionelle Sofortbildfilm wurde im vordigitalen Zeitalter etwa für Testaufnahmen bei Modeshootings benutzt und zeichnet sich durch eine natürliche Farbwiedergabe, Kontrastreichtum und eine besondere Schärfe aus, die eine fast greifbare Nähe zur abgebildeten Person herstellen kann.
Die Produktion des Fuji FP-100C45 wurde bereits vor etwa zehn Jahren eingestellt, sodass wir uns um die Anschaffung gebrauchter und somit abgelaufener Filme bemühen mussten. Nach aufwendiger Recherche und Ankäufen über unterschiedlichste Online-Plattformen fanden nach und nach Filme aus Deutschland, Österreich, Polen und Frankreich zu uns, später sogar aus Japan und Kanada. Fotografiert haben meine Kollegin Natalie Grebe und ich mit einer traditionsreichen Linhof Technika, die uns der langjährige NTM-Theaterfotograf Hans Jörg Michel zur Verfügung stellte und mit der er seinerzeit Opernpanoramen fotografierte.
Der Aufnahmeprozess brachte aufgrund der Natur von Sofortbildern, der Materialknappheit und insbesondere der unterschiedlichen Qualität der abgelaufenen Filme einen mehrfachen Kontrollverlust mit sich: Wo wir sonst aus einer Fülle von Fotos das Beste herausdestillieren können, hatten wir nun zwei, vielleicht drei Versuche; wo wir sonst mittels digitaler Bildbearbeitung retuschieren können, waren wir mit Farbverschiebungen und ausgefressenen Bildrändern konfrontiert. Gleichzeitig war das Unkontrollierbare genau das, was wir gesucht hatten und was sich in den Bildern und im Produktionsprozess spiegeln sollte: Umgang mit dem, was nicht steuerbar, nicht reproduzierbar war, was ein Stück weit chaotisch blieb, war gefragt; Improvisation mit dem, was im Prozess selbst erst zum Ergebnis findet – die Parallele zum Theater ist unübersehbar. Für mich macht das den Reiz der Bildserie aus.
Während des Fotografierens ist die alte Linhof-Kamera dabei auch zu einem Instrument des Dialogs geworden. Denn wir kamen mit allen erstmal ins Gespräch: über die Geschichte der Kamera und der Filme. Beim Shooting waren wir Fotograf*innen zu konzentrierter Langsamkeit und genauem Hinschauen gezwungen. Wir haben das immer zu zweit mit klarer, abwechselnder Rollenverteilung gemacht. Wie zwei Pilot*innen im Cockpit mit Checkliste – wenn du einen Punkt vergisst, klappt das Ganze nicht. Unter dem schwarzen Tuch und durch die Kamera sehen wir den zu Porträtierenden auf den Kopf gestellt und spiegelverkehrt. Alles muss manuell eingestellt werden. Ruhe und Innehalten sind von allen Beteiligten gefragt, bevor der Auslöser gedrückt, der Film aus der Kamera und dann nach ca. eineinhalb Minuten auseinandergezogen wird. Wenn das Bild sichtbar wird, ist das immer wieder ein besonderer Augenblick – fragil und endgültig zugleich.
Text und Fotos: Christian Kleiner, seit 2008 Theaterfotograf am NTM
Auf dem Bild ist eine Frau mit braunen kurzen Haaren zu sehen, die eine rote Mütze trägt und lächelnd in die Kamera schaut.
Theaterfotografin: Natalie Grebe
Auf dem Bild ist ein Polaroidbild zu sehen, auf dem Christian Kleiner abgebildet ist, der ein weißes Hemd trägt und ernst in die Kamera schaut.
Theaterfotograf: Christian Kleiner
Sung Min Song steht vor der Kamera in einem Anzug und wartet, dass die Polaroidkamera auslöst.
Sung Min Song vor der Kamera
Polaroidfilme wollen gekühlt sein- wie Wein und Milch