Neuer Orchesterprobensaal: Es geht los!

Das Herzstück der Generalsanierung des Nationaltheaters Mannheim stellt die Vergrößerung des Orchesterprobensaals dar. Der unterirdisch liegende Raum war für die darin probenden Musiker*innen zuletzt nicht mehr bedarfsgerecht: In voller Besetzung konnte dort aufgrund des hohen Schalldrucks nur mit Gehörschutz geprobt werden.
Der Orchesterprobensaal vor Beginn der Spezialtiefbauarbeiten …
… und hier nach Beginn der Spezialtiefbauarbeiten

Das Herzstück der Generalsanierung des Nationaltheaters Mannheim stellt die Vergrößerung des Orchesterprobensaals dar. Der unter dem Opernhaus gelegene Orchesterprobensaal des Nationaltheaterorchesters war für die darin probenden Musiker*innen schon lange nicht mehr zumutbar: in voller Besetzung konnte dort aufgrund des hohen Schalldrucks nur mit Gehörschutz geprobt werden. Der Schalldruck erreichte hier Werte, die den arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben nicht mehr entsprochen haben. Im Zuge der Generalsanierung wird der Orchesterprobensaal nun so umgebaut, dass den Musiker*innen ein professionelles Arbeiten wieder ermöglicht wird. Im ersten Entwurf des neuen Orchesterprobensaals des interdisziplinären Planungsteams unter der Leitung des Architekturbüros Schmucker und Partner wurde ein komplett neuer Anbau geplant, welcher größtenteils unterirdisch vor dem Spielhaus am Goetheplatzes auf der Seite des Opernhauses positioniert war. Das obere Drittel dieses Anbaus sollte oberirdisch vor dem Spielhaus für die Bevölkerung sichtbar sein und einen Einblick in den Probenalltag der Musiker*innen gewähren. Diese Planung wurde allerdings aufgrund denkmalschutzrechtlicher Belange wieder verworfen, da der Anbau zu stark in die gesamte optische Anmutung des Nationaltheaters eingriff.
Daher entschied man sich für einen anderen Plan: Der bereits bestehende Orchesterprobensaal wird in seiner Tiefe erweitert, wodurch sich das Raumvolumen vergrößert und damit der Schalldruck auf das gesetzlich vorgegebene Maß reduziert. Hierfür wird die Bodenebene des Saals in die Tiefe verlegt (rd. 6,5 m unter dem Niveau des Erdgeschosses) – ein aufwendiges Verfahren, bei dem mit speziellen Baugeräten der Boden innerhalb des Gebäudes von einem Spezialtiefbauunternehmen Schicht für Schicht abgetragen wird. Zuvor werden mittels einer besonderen Technik, dem sogenannten Düsenstrahlverfahren, die notwendigen tiefreichenden Fundamente hergestellt werden, um die Lastabtragung des Bestandgebäudes sicherzustellen. Während hierfür in den letzten Monaten alles vorbereitet wurde, konnten die Arbeiten im Saal nun beginnen. Da es sein kann, dass sich auch unter dem Gebäude noch Kampfmittel aus Weltkriegszeiten befinden, finden die Erdarbeiten (wie zuvor auch im Außenbereich des Gebäudes) unter Begleitung einer Kampfmittelbeseitigungsfirma statt.

von Nele Haller

Veröffentlicht im Theatermagazin Mai 2023
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