Die Nacht von Lissabon
nach dem Roman von Erich Maria Remarque
in einer Bühnenfassung von Roman Dolzhanskiy
Eine unkonventionelle Liebesgeschichte in Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Regie führt Maxim Didenko, der nach seiner gefeierten Bühnenadaption von »Ansichten eines Clowns« wieder am NTM inszenieren wird.
1942 am Hafen von Lissabon: Von dort starteten die Schiffe in die Freiheit. Hier warteten tausende verzweifelt auf eines der raren Tickets, versuchten ein Visum und Papiere für die Flucht vor dem Faschismus zu ergattern. Am Kai treffen zufällig zwei Männer aufeinander. Der eine will mit seiner Frau nach Amerika fliehen, besitzt aber weder Pässe noch Tickets. Der andere hat beides und will es dem Fremden überlassen – unter der Bedingung, dass dieser sich seine Geschichte anhört, bevor das Schiff im Morgengrauen ausläuft.
Maxim Didenko führt die Zuschauer*innen mit den Figuren in die Nachtclubs und Bars Lissabons, wo Geflüchtete und Gestrandete einer unwahrscheinlichen Zukunft entgegenwarten. Zur Musik all ihrer Herkunftsländer erwacht eine Erzählung zum Leben, die von Liebe und Verrat handelt, von aussichtsloser Hoffnung und unstillbarem Hunger nach Leben. Es ist die Geschichte einer Liebe im Zweiten Weltkrieg, es ist aber auch die Geschichte von Flucht und Vertreibung, die sich bis heute über alle Zeit- und Ortsgrenzen hinweg wiederholt.
Maxim Didenko führt die Zuschauer*innen mit den Figuren in die Nachtclubs und Bars Lissabons, wo Geflüchtete und Gestrandete einer unwahrscheinlichen Zukunft entgegenwarten. Zur Musik all ihrer Herkunftsländer erwacht eine Erzählung zum Leben, die von Liebe und Verrat handelt, von aussichtsloser Hoffnung und unstillbarem Hunger nach Leben. Es ist die Geschichte einer Liebe im Zweiten Weltkrieg, es ist aber auch die Geschichte von Flucht und Vertreibung, die sich bis heute über alle Zeit- und Ortsgrenzen hinweg wiederholt.
Die Kooperation »Studiojahr Schauspiel« zwischen NTM und Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main wird ermöglicht durch die Förderung der Crespo Foundation und der Aventis Foundation.
Hinweis:
In der Inszenierung kommt es zu expliziter Gewaltdarstellung. Außerdem wird schwere Krankheit thematisiert.
Besetzung
Mit
ErzählerRocco Brück
Josef SchwarzPaul Simon
HelenAnnemarie Brüntjen
Georg, SS OffizierEddie Irle
Dr. Martens, Wirt, UrschwarzBoris Koneczny
Krause, Sängerin, ÄrztinRagna Pitoll
Empfangsdame, Lagerinsassin u.a.Rahel Weiss
Kellner, Unteroffizier, MöllerDaniel Krimsky
Schaffnerin, Tänzerin, Sängerin u.a.Dominika Hebel
MusikerLouis Lebee
RegieMaxim Didenko
VideoOleg Mikhailov
Bühne & KostümPatricia Talacko
LichtNicole Berry
MusikLouis Lebee
ChoreografieSofia Pintzou
DramaturgieAnnabelle Leschke
VocalcoachJohanna Greulich
Pressestimmen
»Das Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim startet in seine dritte Spielzeit im Alten Kino Franklin. Noch nie hat eine Produktion hier besser hingepasst als ›Die Nacht von Lissabon‹.« (Die Rheinpfalz, 30.09.2024)
»So lässt sich eine Spielzeit eröffnen und eine emotionale Geschichte atmosphärisch dicht erzählen.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Paul Simon, aus Wiesbaden nach Mannheim gewechselter Neuzugang am Nationaltheater, [spielt Josef Schwarz]. Seine erste Rolle am Haus, die eine große Hauptrolle mit ungeheuer viel Text und fast ununterbrochener Präsenz auf der Bühne ist, meistert der 33-Jährige grandios.« (Die Rheinpfalz, 30.09.2024)
»Ein Abend für großes Spiel: Eddie Irle gibt den die Zuschauerreihen bedrohlich abschreitenden SS-Schergen und Folterknecht ebenso gruselig authentisch wie im Spiel mit seiner Schwester Helen den hilflos verliebten Schwächling. Annemarie Brüntjen – und damit ist alles gesagt – übertrifft sich an diesem über dreieinviertel Stunden langen Abend in deren Rolle einmal mehr selbst. Und dazu noch das fesselnd-intensive Hausdebüt einer Ensemble-Neuverpflichtung, das sich gewaschen hat: Paul Simon als Josef Schwarz – sensationell gut und mehr als vielversprechend.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Paul Simon gibt dem Flüchtling Josef Schwarz ein scharf konturiertes Rollenprofil. Er heischt nicht nach Mitleid, sondern zeigt sich als entschlossener Kämpfer und Denker im Räderwerk der Geschichte. Nicht minder überzeugend agiert Annemarie Brüntjen: Als leidende Helen ist sie eine Meisterin der Verdrängung, die nach jedem Moment des Lebensglücks lechzt und zugleich zeigt, wie trickreich sie ihrem Bruder, einem infernalisch kalten SS-Offizier (Eddie Irle), entkommt. Boris Koneczny, Ragna Pitoll, Rahel Weiss sowie die beiden Frankfurter Schauspiel-Studenten Daniel Krimsky und Dominika Hebel teilen sich die weiteren Rollen des Abends, der dem Spielort Franklin-Kino mit seinen vielen Projektionen Rechnung trägt.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 30.09.2024)
»Hier wird in schauspieladäquater Minimal-Choreographie von Sofia Pintzou zeitintensiv kleinteilig getanzt, gesungen und musiziert (sensibel: Louis Lebee), manchmal fraglos zu viel und zu gewollt; auch ein Musical hat eben seinen Preis. Im Alten Kino Franklin ist Theater diesmal im Ganzen dennoch großes Kino, der überschwängliche Jubel des Publikums beweist es hernach. Großen Anteil daran hat die Videoarbeit von Oleg Michailkov – vor allem in Verbindung mit dem Licht der darauf spürbar gut eingestellten Nicole Berry und dem Agieren des Handkamera-Manns, der eigentlich Hauptdarsteller ist: Rocco Louis Brück. Mehr noch als mit seiner Kameraführung und seinem den Vorlagenton treffenden Erzähler überzeugt er mit seinen Augen, in denen allein Remarques ganze Welt der Flucht und Vertreibung zu lesen ist.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Die vielen Rückblicke der Erzählung fängt Rocco Louis Brück mit seiner Livekamera ein, damit sie in Übergröße und historisierendem Schwarz-Weiß oberhalb des drehbaren Multifunktionshäuschens (Bühnenbild und Kostüme: Patricia Talacko) projiziert werden können. Dieser gestochen scharfe Realismus zeigt jede Gemütsregung en détail, das geht unter die Haut.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 30.09.2024)
»Dass wir nicht nur den beiden [Josef Schwarz und Helen], sondern auch dem namenlosen Erzähler und sogar dem gemeinen SS-Offizier, der trotz allem auch Helens Bruder ist, so nah kommen können, ist einem Geniestreich Didenkos zu verdanken: Er lässt seine Schauspieler praktisch ununterbrochen eine Kamera bedienen, die Bilder werden hoch über ihren Köpfen direkt übertragen. Wir sehen unten ein Theaterstück auf der Drehbühne, mit viel Spektakel, Musik, Gesang, Tanz. Oben sehen wir gleichzeitig in gestochen scharfen Bildern einen Schwarz-Weiß-Film, der in immer neuen Rückblicken von einer Vergangenheit erzählt, deren Schatten seitdem und heute eher stärker als schwächer auf unsere Gesellschaft fallen.« (Die Rheinpfalz, 30.09.2024)
»Mit Musik geht alles besser. Mit Video und Tanz auch. Das weiß ganz offensichtlich auch der seit dem Ukraine-Angriff zum Exil-Russen gewordene Regisseur Maxim Didenko, der es zum NTM-Spielzeitauftakt unternommen hat, Roman Dolzhanskiys Bühnenfassung zu Erich Maria Remarques spätem Roman ›Die Nacht von Lissabon‹ als großes Ensemblestück im Alten Kino Franklin zu inszenieren. Es ist, Obacht, – Trommelwirbel und Fanfare – ein extrem gutes Beispiel dafür, dass diese Arbeitsweise funktionieren kann.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Maxim Didenko hat ebenfalls aus eigener Betroffenheit Kenntnis vom Exilantendasein. Vielleicht gibt er daher der Intensität der existenziell notwendigen Taktik eines ›Lebens für den Moment‹ in den aus der Erzählung herausgeschälten Dialog- und Spielszenen mehr Raum. Mit seinem neunköpfigen NTM-Ensemble hat er hart daran gearbeitet, dies intensives Schauspiel werden zu lassen. Sein Ensemble folgt ihm nicht nur, es läuft, weil es endlich mal Realismus spielen und Einfühlung zeigen darf, bis in die kleineren Mehrfachrollen hinein zu teils ungesehener Höchstform auf. Boris Koneczny ist als Kunstsammler ›Urschwarz‹, also der erste Inhaber des später mehrfach Leben rettenden Passes auf den Namen Josef Schwarz, nicht minder eindrücklich wie als Arzt oder Wirt. Desgleichen beweisen Ragna Pitoll, Daniel Krimsky und Dominika Hebel ihre Wandlungsfähigkeit. Rahel Weiss kreist passiv-aggressiv eindringlich durch Vorzimmer und Pförtnerlogen wie die Drehbühne Patricia Talackos durch den schwarzen Nachthimmel und die rotlichternden Exilantenkneipen halb Europas.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»So lässt sich eine Spielzeit eröffnen und eine emotionale Geschichte atmosphärisch dicht erzählen.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Paul Simon, aus Wiesbaden nach Mannheim gewechselter Neuzugang am Nationaltheater, [spielt Josef Schwarz]. Seine erste Rolle am Haus, die eine große Hauptrolle mit ungeheuer viel Text und fast ununterbrochener Präsenz auf der Bühne ist, meistert der 33-Jährige grandios.« (Die Rheinpfalz, 30.09.2024)
»Ein Abend für großes Spiel: Eddie Irle gibt den die Zuschauerreihen bedrohlich abschreitenden SS-Schergen und Folterknecht ebenso gruselig authentisch wie im Spiel mit seiner Schwester Helen den hilflos verliebten Schwächling. Annemarie Brüntjen – und damit ist alles gesagt – übertrifft sich an diesem über dreieinviertel Stunden langen Abend in deren Rolle einmal mehr selbst. Und dazu noch das fesselnd-intensive Hausdebüt einer Ensemble-Neuverpflichtung, das sich gewaschen hat: Paul Simon als Josef Schwarz – sensationell gut und mehr als vielversprechend.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Paul Simon gibt dem Flüchtling Josef Schwarz ein scharf konturiertes Rollenprofil. Er heischt nicht nach Mitleid, sondern zeigt sich als entschlossener Kämpfer und Denker im Räderwerk der Geschichte. Nicht minder überzeugend agiert Annemarie Brüntjen: Als leidende Helen ist sie eine Meisterin der Verdrängung, die nach jedem Moment des Lebensglücks lechzt und zugleich zeigt, wie trickreich sie ihrem Bruder, einem infernalisch kalten SS-Offizier (Eddie Irle), entkommt. Boris Koneczny, Ragna Pitoll, Rahel Weiss sowie die beiden Frankfurter Schauspiel-Studenten Daniel Krimsky und Dominika Hebel teilen sich die weiteren Rollen des Abends, der dem Spielort Franklin-Kino mit seinen vielen Projektionen Rechnung trägt.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 30.09.2024)
»Hier wird in schauspieladäquater Minimal-Choreographie von Sofia Pintzou zeitintensiv kleinteilig getanzt, gesungen und musiziert (sensibel: Louis Lebee), manchmal fraglos zu viel und zu gewollt; auch ein Musical hat eben seinen Preis. Im Alten Kino Franklin ist Theater diesmal im Ganzen dennoch großes Kino, der überschwängliche Jubel des Publikums beweist es hernach. Großen Anteil daran hat die Videoarbeit von Oleg Michailkov – vor allem in Verbindung mit dem Licht der darauf spürbar gut eingestellten Nicole Berry und dem Agieren des Handkamera-Manns, der eigentlich Hauptdarsteller ist: Rocco Louis Brück. Mehr noch als mit seiner Kameraführung und seinem den Vorlagenton treffenden Erzähler überzeugt er mit seinen Augen, in denen allein Remarques ganze Welt der Flucht und Vertreibung zu lesen ist.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Die vielen Rückblicke der Erzählung fängt Rocco Louis Brück mit seiner Livekamera ein, damit sie in Übergröße und historisierendem Schwarz-Weiß oberhalb des drehbaren Multifunktionshäuschens (Bühnenbild und Kostüme: Patricia Talacko) projiziert werden können. Dieser gestochen scharfe Realismus zeigt jede Gemütsregung en détail, das geht unter die Haut.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 30.09.2024)
»Dass wir nicht nur den beiden [Josef Schwarz und Helen], sondern auch dem namenlosen Erzähler und sogar dem gemeinen SS-Offizier, der trotz allem auch Helens Bruder ist, so nah kommen können, ist einem Geniestreich Didenkos zu verdanken: Er lässt seine Schauspieler praktisch ununterbrochen eine Kamera bedienen, die Bilder werden hoch über ihren Köpfen direkt übertragen. Wir sehen unten ein Theaterstück auf der Drehbühne, mit viel Spektakel, Musik, Gesang, Tanz. Oben sehen wir gleichzeitig in gestochen scharfen Bildern einen Schwarz-Weiß-Film, der in immer neuen Rückblicken von einer Vergangenheit erzählt, deren Schatten seitdem und heute eher stärker als schwächer auf unsere Gesellschaft fallen.« (Die Rheinpfalz, 30.09.2024)
»Mit Musik geht alles besser. Mit Video und Tanz auch. Das weiß ganz offensichtlich auch der seit dem Ukraine-Angriff zum Exil-Russen gewordene Regisseur Maxim Didenko, der es zum NTM-Spielzeitauftakt unternommen hat, Roman Dolzhanskiys Bühnenfassung zu Erich Maria Remarques spätem Roman ›Die Nacht von Lissabon‹ als großes Ensemblestück im Alten Kino Franklin zu inszenieren. Es ist, Obacht, – Trommelwirbel und Fanfare – ein extrem gutes Beispiel dafür, dass diese Arbeitsweise funktionieren kann.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
»Maxim Didenko hat ebenfalls aus eigener Betroffenheit Kenntnis vom Exilantendasein. Vielleicht gibt er daher der Intensität der existenziell notwendigen Taktik eines ›Lebens für den Moment‹ in den aus der Erzählung herausgeschälten Dialog- und Spielszenen mehr Raum. Mit seinem neunköpfigen NTM-Ensemble hat er hart daran gearbeitet, dies intensives Schauspiel werden zu lassen. Sein Ensemble folgt ihm nicht nur, es läuft, weil es endlich mal Realismus spielen und Einfühlung zeigen darf, bis in die kleineren Mehrfachrollen hinein zu teils ungesehener Höchstform auf. Boris Koneczny ist als Kunstsammler ›Urschwarz‹, also der erste Inhaber des später mehrfach Leben rettenden Passes auf den Namen Josef Schwarz, nicht minder eindrücklich wie als Arzt oder Wirt. Desgleichen beweisen Ragna Pitoll, Daniel Krimsky und Dominika Hebel ihre Wandlungsfähigkeit. Rahel Weiss kreist passiv-aggressiv eindringlich durch Vorzimmer und Pförtnerlogen wie die Drehbühne Patricia Talackos durch den schwarzen Nachthimmel und die rotlichternden Exilantenkneipen halb Europas.« (Mannheimer Morgen, 30.09.2024)
Sa, 09.11.2024, 19:00 Uhr
Sa, 14.12.2024, 19:00 Uhr
Kurzeinführung um 18.30 Uhr
Do, 26.12.2024, 19:00 Uhr